Etappe 5: Karte

Von Colli S. Pietro über Torca nach Schiazzano

Etappe 5: Wegbeschreibung

  • Amalfiküste Wanderetappe 5 kombinierter Ausblick auf Amalfiküste Golf von Neapel und Vesuv
    kombinierter Ausblick auf Amalfiküste, Vesuv und Golf von Neapel

Der einsamste Teil der Amalfiküste

Die fünfte Etappe unseres Amalfiwanderwegs führt uns durch den einsamsten Abschnitt der Amalfiküste und erhält dadurch ein ganz besonderes Flair. Allgegenwärtig sind die Li-Galli-Inseln (auch "Sirenusen" genannt), bestehend aus den drei kleinen, in Privatbesitz befindlichen Inseln

  • Gallo Lungo ("langer Hahn")
  • La Rotonda ("die Runde")
  • und der nördlich von La Rotonda gelegenen Insel mit dem eigentümlichen Namen "Dei Briganti a nord della Rotonda" (teilweise aber auch mit "La Castelluccia" bezeichnet).

Die Inseln sind nicht nur spektakulär anzusehen sondern verfügen auch über eine illustre Geschichte: 1924 vom russische Choreograf und Tänzer Léonide Massine erworben, wurde wenig später unter Mitwirkung von Le Corbusier eine Villa auf Gallo Lungo mit dem Ziel erbaut, dort kreatives Zentrum für Ballet, Kunst und Kultur zu schaffen. Seit Jahrzehnten sind die Inseln deshalb immer wieder ein Anziehungspunkt für Künstler und die Reichen und Schönen: Pablo Picasso war da, Igor Stravinsky, Sophia Loren und Jacqueline Kennedy Onassis ebenso. Trotz mehrfacher Besitzerwechsel ist das heute immer noch so: Einerseits kann die Inselgruppe für angeblich 150.000 € pro Woche gemietet werden, andererseits finden immer noch Künstlerworkshops unter Federführung des "Fiorucci Art Trust" auf den Inseln statt.

Einstieg: zunächst noch durch Ortschaften

Fern von jeglicher Prominenz beginnt unsere Wanderung ganz profan an der Bushaltestelle an der Straßenkreuzung von "Colli San Pietro". Wir verlassen diese Kreuzung westwärts auf der leicht ansteigenden Straße "Via Nastro Azzurro" (Wegweiser "Sant'Agata 7 km"). Wir könnten dieser relativ stark befahrenen Straße zwar bis zum nächsten Ort folgen, schöner und ruhiger ist jedoch die offizielle Wegführung des CAI300: Dieser führt in der ersten Linkskurve weiter geradeaus und rechts an einer großen Hotelanlage vorbei (aktuell als "Sensimar Nastro Azzurro" vom TUI-Konzern betrieben). Hinter der Hotelanlage verläuft der CAI300 recht idyllisch an einer Steinmauer entlang und trifft dann wieder auf die große Fahrstraße (Wegpunkt 1, ca. 15 min nach dem Start). 

Wir überqueren die Straße und wandern auf der anderen Seite an der hübschen Kirche vorbei und erreichen nach wenigen Minuten den aussichtsreichen und mit alten Olivenbäumen bepflanzten Dorfplatz von „Colli di Fontanelle“. Von hier aus geht es etwas bergauf, die Fahrstraße verläuft deshalb in Serpentinen, die wir zu Fuß geschickt abkürzen können: Vom Dorfplatz zunächst den kleinen Weg zwischen den Häusern hindurch, dann einen Treppenaufgang nehmend, der aussieht wie der Zugang zu einer Pizzeria, uns aber als Abkürzung bis zur nächsten Kehre bringt.

Nach einem weiteren kurzen Stück auf der Straße erreichen wir eine Spitzkehre am Waldrand außerhalb des Ortes - hier verlassen wir die Straße endgültig, der CAI300 führt uns auf einem schmalen Pfand bergaufwärts in den Wald (Wegpunkt 2, ca. 45 min ab Start).

Einsam: Auf dem CAI300 nach Torca

Nun beginnt der einsame Teil der Wanderung. Auf schmalem Pfad mit tollem Ausblick wandern wir weiter, immer der rot-weißen Markierung folgend. Zuerst beobachten wir fasziniert, dass wir von dieser Stelle aus den Vesuv, den Golf von Neapel und die Amalfiküste gemeinsam im Blick haben, dann ziehen uns die drei "Li Galli"-Inseln  immer wieder in ihren Bann. Ein kurzes Stück später erscheinen die Ausläufer von Capri mit den charakteristischen, kegelförmigen Felsen „Faraglioni di Capri“ am Horizont.

Den etwas verschlafenen Ort "Torca" erreichen wir ca. 1:30h später (Kirche in der Ortsmitte von Torca, Wegpunkt 3). Falls in Torca zufällig gerade alle Läden und Bars geschlossen haben sollten - zumindest seine Wasserflasche kann man hier auffüllen: im kleinen Park neben dem Parkplatz vor der Kirche gibt es einen öffentlichen Trinkwasserbrunnen.

Ausblick auf Etappe 5: Die Li-Galli-Inseln und Capri im Panorama

Fakten zu Etappe 5

Höhenmeter: 460 m Anstieg / 500 m Abstieg
Dauer: 5:00h (ohne Pausen)
Siehe auch Höhenprofil im Detail

GPS-Routendownload zu Etappe 5

Beim Wandern an der Amalfiküste fällt der Blick auf Etappe 5 immer wieder auf die drei kleinen Li-Galli-Inseln

Blick Richtung Capri auf Etappe 5

Trinkwasserbrunnen in Torca - direkt neben der Kirche

Die drei Li-Galli-Inseln aus der Ferne: Wandern mit großartigem Ausblick auf dem Wanderweg CAI-300

Kurz vor dem Pinienwäldchen mit der Abzweigung zum CAI-355: Man kann die Bucht von Marina del Cantone erahnen.

Ein kleines Stück über Schiazzano - Ausblick auf den Vesuv

Von Torca weiter nach Westen

Wir verlassen den großen Platz von Torca durch die "Via Nula", die vom Kirchenportal aus gesehen nach rechts unten abzweigt. Nach wenigen Metern gehen wir an der T-Kreuzung nach rechts. Kurz darauf führt der Weg sehr dicht an einem hohen, langgestreckten Haus vorbei. Achtung: hier zweigt unser Weg durch einen leicht zu übersehenden Torbogen "mitten durchs Haus hindurch" nach links ab (Wegpunkt 4). Durch einen kleinen Olivenhain wandern wir bergabwärts und treffen kurz darauf die bekannten, gekachelten Wegweiser (Richtung "Marina di Crapolla" und "Punta Campanella").

In einer Senke treffen wir auf ein kleines Bachbett mit Brücke (Wegpunkt 5). Wir folgen weiterhin dem CAI300 leicht bergabwärts in südlicher Richtung. Kurz darauf weitet sich der Blick, die drei "Li-Galli"-Inseln treten wieder spektakulär in Erscheinung und wir können auf einer Steinbank die Aussicht genießen. Kurz danach besteht die Möglichkeit zu einem Abstecher nach unten ans Meer (Wegpunkt 6): Wer Lust und Zeit hat, 200 Höhenmeter zusätzlich zu bewältigen (jeweils runter und hoch), kann auf dem CAI-344 zum Strand in das "Fiordo di Crapolla"/"Marina di Crapolla" hinabsteigen. Das folgende Teilstück des CAI-300 wird noch seltener begangen als das bisherige Stück. Eine Markierung des Wegs ist durchgängig vorhanden, allerdings wirkt diese teilweise improvisiert: handgeschriebene Schilder mit rot gesprayten Pfeilen helfen an einigen Stellen weiter.

Ca. 1:30 h nach Torca sehen wir vor uns ein kleines Pinienwäldchen. Einen noch oben führenden Pfad (Wegpunkt 7) ignorieren wir, stattdessen wandern wir weiter auf den unteren Teil des Pinienwäldchens zu und erreichen die Weggabelung zwischen CAI-300 und CAI-355 (Wegpunkt 8). Theoretisch kann man von hier aus auf dem CAI-300 nach Marina del Cantone absteigen. Achtung: von diesem Weg raten wir ab, die Rückmeldung einiger Wanderer war, dass dieses Teilstück in sehr schlechtem Zustand ist (Rutschgefahr, zugewachsen, Dornen). Wir empfehlen dagegen eine Übernachtung auf der anderen Bergseite (z.B. in Schiazzano), da man dort die schöne Abendsonne und den Sonnenuntergang besser genießen kann. Deshalb beschreiben wir im folgenden den Weg nach Schiazzano.

Infos und Rückmeldungen zum aktuellen Wegzustand: Das Teilstück ab Torca gehört zu den einsamsten Teilstücken der gesamten Wanderung, daher kann es insbesondere im späten Frühjahr/beginnenden Sommer vorkommen, dass der Weg etwas stärker zugewuchert ist. Wir sammeln daher laufend Rückmeldungen zum aktuellen Wegzustand und bitten dafür um Mithilfe aller Wanderer!

Vom CAI-300 nach Schiazzano auf die andere Bergseite

Am Ende des Pinienwäldchens (Wegpunkt 8) zweigt der CAI-355 nach rechts ab. Nicht wundern: auch dieser Weg ist recht verwachsen bzw. schlecht erkennbar, führt aber nach oben und nach links über einen kleinen Bergeinschnitt hinweg auf eine Fahrstraße, die "Via Spina" (Wegpunkt 9). Dieser folgen wir in nordwestlicher Richtung, bis wir nach ein paar Kurven auf die Durchgangsstraße "Via Leucosia" treffen (Wegpunkt 10). Hier biegen wir nach links ab und folgen der Straße für ca. 800 Meter. Dabei kommen wir an einigen Restaurants und Läden vorbei. Außerhalb des Ortes, an der Kreuzung an der von links die Via Tuoro auf unsere Straße trifft (Wegpunkt 11), biegen wir nach rechts ab (Via della Tore).

Die Abzweigung nach Schiazzano (Wegpunkt 12) erreichen wir wenig später: Dabei handelt es sich um eine steile Stichstraße (Sackgassen-Schild), die direkt vor dem prachtvollen Eingangstor der Privatvilla "Fondo Turiello" nach rechts auf betonierter Piste hinabführt.

Falls wir den Weg an der Hauptstraße als etwas trist empfunden haben, werden wir spätestens jetzt durch einen herrlichen Ausblick auf den Golf von Neapel, den Vesuv und die Insel Ischia belohnt. Nach wenigen Minuten erreichen wir das kleine Örtchen "Schiazzano" mit der wunderbaren Lubra Casa Relax (ca. 1:15h ab der Abzweigung des CAI-355 bei Wegpunkt 8).

Etappe 5: Übernachtung

  • Casa Lubra Relax in Schiazzano mit Pool und Ausblick Geheimtipp
    Blick von der Pool-Terrasse der sehr empfehlenswerten "Casa Lubra Relax"

Empfehlung: einzigartige Unterkunft in Schiazzano

Für eine Übernachtung nach Etappe 5 empfehlen wir, auf die nördliche Hügelseite zu wechseln: Dort lockt die die einzigartige Pension Lubra Casa Relax mit Abendsonne, Blick auf den Golf von Neapel und die Insel Ischia (Lubra Casa Relax). Zwar liegen die Ortschaften Marina del Cantone bzw. Nerano mit vielen Unterkünften direkt am CAI-300, allerdings raten wir auf Grund von Rückmeldungen anderer Wanderer davon ab, auf dem CAI-300 nach Marina del Cantone abzusteigen (Weg steil und rutschig, mitunter stark zugewachsen und dornig). Ab Wegpunkt 8 verlässt unsere Route deshalb den CAI-300 und führt auf die andere Seite des Hügels nach Schiazzano.

Schiazzano liegt etwas abseits der normalen Wege und ist deshalb ein verträumtes kleines Örtchen geblieben. Es führen zwar zwei Straßen nach Schiazzano, diese sind jedoch Sackgassen. Durchgangsverkehr ist unmöglich. Schiazzano liegt außerdem etwas zu weit hinter dem Hügel, um noch zur Amalfiküste zu gehören und ist etwas zu weit weg von Sorrent, um von dort Übernachtungsgäste anzuziehen. Umgeben von Zitronenplantagen und mit Blick auf Capri und Vesuv ist Schiazzano ein kleines Paradies mit mittelalterlichem Dorfkern!

Und genau mittendrin liegt die einzigartige Pension Lubra Casa  Relax:  Einzigartig deshalb, weil es sich um eine Mischung aus italienischem Palazzo, Boutique-Hotel, familiärem Bed&Breakfast und Kochschule handelt, die offiziell als "Pension mit sechs Zimmern" kategorisiert wird. Die wilde Mischung verschiedener Konzepte erklärt sich durch die interessante Geschichte des Gebäudes: Im Mittelalter ursprünglich im Besitz der katholischen Kirche, wurde das Gebäude 2009 aufwendig renoviert und einige Jahre lang als hochwertige Ferienvilla an wohlsituierte Gäste vermietet. 2015 wurde das Gebäude an Lucia verpachtet, die eigentlich nur eine neue Bleibe für ihre Kochschule suchte und am Hotelbetrieb gar nicht interessiert war. Doch was für ein Glück für die Gäste: Lucia betreibt nun Kochschule und Hotel gemeinsam! Wir empfehlen diese Unterkunft daher wärmstens!

Update Oktober 2021:  Lucia ist mit ihrer Kochschule mittlerweile aus Schiazzano weggezogen und hat das Lubra Casa Relax an andere Betreiber abgegeben. Diese haben mittlerweile jedoch das Konzept geändert, so dass die wunderbare Lubra Casa Relax derzeit nur noch im Ganzen vermietet wird. Eine lohnenswerte Alternative soll die Villa il Turro sein (Link: Villa il Turro - Bed&Breakfast). Der direkte Weg dorthin führt dann nicht über Schiazzano, stattdessen kann man bereits bei der Pizzeria "Tramonto Rosso" nach rechts abbiegen (kurz nach Wegpunkt 10).

Blick auf den Innenhof und Poolbereich

Etappe 6: Karte

Von Schiazzano über die Punta Campanella zurück nach Schiazzano und weiter nach Sorrent

Etappe 6: Wegbeschreibung

  • Einer der Höhepunkte am Ende der Wanderung auf dem CAI300 Capri im tiefblauen Merr
    Einer der Höhepunkte am Ende der Wanderung auf dem CAI300 - Capri im tiefblauen Meer.

Von Schiazzano zur Punta Campanella und zurück

Diese schöne Rundwanderung führt uns zur „Punta Campanella“ – dem westlichsten Zipfel der Amalfi-Küstenwanderung – und bietet bei schönem Wetter einem wunderbaren Blick auf die Insel Capri!

Im Folgenden beschreiben wir eine kurze und eine lange Variante – die kürzere eignet sich z. B. für einen abschließenden Morgenausflug am Abreisetag mit anschließender Bus- oder Taxifahrt nach Sorrent. Beide Varianten lassen sich jedoch auch weiter verlängern, indem man am selben Tag noch die schöne Strecke bis nach Sorrent bewandert. Die Wanderstrecke von Termini nach Sorrent führt über viele versteckte Pfade oder kleine Wege durch Gärten, Olivenhaine und Zitrus-Felder und lohnt sich auf jeden Fall!

Hinweis zum Kartenmaterial: Seltsamerweise ist dieser Teil der Amalfiküste nur unzureichend kartographiert, zumindest sind viele asphaltierte und offensichtlich schon seit Jahren existierende Straßen weder bei Google-Maps noch bei OpenStreetMaps eingezeichnet. In den meisten Unterkünften liegen jedoch kostenlose Wanderkarten für den westlichen Zipfel der Amalfiküste aus, in der diese Wege eingezeichnet sind. Alternativ stehen die Karten online zur Verfügung: www.massalubrenseturismo.it/de/cartine/.

Einstieg/Startpunkt

Je nach Übernachtungsort variiert natürlich der Startpunkt für diese Etappe. Wir beschrieben im folgenden Abschnitt die Wanderstrecke ab Schiazzano, weil wir vom dortigen Hotel so begeistert sind. Wer außerhalb von Schiazzano übernachtet hat, kann sich aber leicht am ersten Zwischenziel orientieren: Die weiße Kapelle „Chiesa San Costanzo“, die von überall gut sichtbar auf dem gleichnamigen Hügel Monte San Costanzo thront.

Von Schiazzano laufen wir in südlicher Richtung, d.h. bergauf am Hotel „Lubra Casa Relax“ vorbei aus dem Ort hinaus. Auf dem Rücken des kleinen Hügels erreichen wir eine Fahrstraße, der wir kurz nach rechts bergauf folgen, um nach ca. 100 Metern nach links abzubiegen (weiterhin bergauf, Wegpunkt 1). Der Weg beschert uns schöne Ausblicke nach rechts auf den Golf von Neapel und nach links auf die Bucht von „Marina del Cantone“, wird nach und nach kleiner und schließlich zum Pfad, an dessen Ende wir den Ort Termini erreichen. Hier wenden wir uns nach links und erreichen den Hauptplatz mit Kirche, SITA-Bushaltestelle und Bar (ca. 30 Minuten ab Schiazzano, Wegpunkt 2).

Von Termini zur weißen Kapelle

Wir verlassen den Platz von Termini in südöstlicher Richtung und biegen an der T-Kreuzung nach rechts ab (Beschilderung in Richtung „Punta Campanella“). Nach einer leichten Linkskurve erreichen wir die nächste Abzweigung, wo es nach rechts auf direktem Wege zur „Punta Campanella“ geht und geradeaus zur weißen Kapelle „Chiesa San Costanzo“, von wo aus man zur „Punta Campanella“ absteigen kann. Wir halten uns hier geradeaus und stoßen auf einen Treppenweg, der als Abkürzung zu den Serpentinen der Fahrstraße dient. Der Weg ist hier mit großen weißen Pfeilen auf dem Asphalt gekennzeichnet, wir laufen jedoch entgegen der Pfeilrichtung. Der Aufstieg von Termini bis zur weißen Kapelle dauert ca. 30 Minuten.

Von der weißen Kappelle „Chiesa San Costanzo“ zur Punta Campanella

Bei der weißen Kapelle machen wir kehrt und steigen entlang des mit Holzkreuzen gesäumten Wegs wieder ab. Wo der Holzkreuz-Weg nach rechts abbiegt (Wegpunkt 3) halten wir uns allerdings gerade aus und durchqueren das Pinienwäldchen parallel zur Fahrstraße. Der Pfad ist hier sehr gut rot-weiß gekennzeichnet und mit etwas Glück können wir sogar eine verblichene Kennzeichnung als CAI-300 Wanderweg erkennen. An Abzweigungen sollte man sich immer an der Farbkennzeichnung orientieren, es gibt einige andere Irrpfade, die nicht weiter führen.

Der rot-weiß markierte CAI-300-Pfad führt uns aus dem Pinienwäldchen hinaus auf den Bergrücken, der uns alsbald wunderbare Ausblicke auf Capri bietet. Da wir uns relativ hoch über dem Meer befinden, wirkt der Blick auf die benachbarte Insel quasi „von oben herab“ noch etwas surrealen als direkt am Leuchtturm der „Punta Campanella“, der sich quasi auf Meereshöhe befindet. Linker Hand sehen wir die Landzunge des Naturschutzgebiets "Baia Di Jeranto".

Abzweig zur kurzen Variante

Wem der tolle Ausblick aus der Höhe auf Capri ausreicht oder weniger Zeit oder Kondition mitbringt, sollte auf dem Höhenrücken die Augen offenhalten nach einer Abzweigung nach rechts (ca. 30 min nach der weißen Kappelle). Ein im Boden eingelassenes Hinweisschild zeigt uns den Abzweig für die kurze Variante an (Wegpunkt 4). Mit der kurzen Variante sparen wir ca. 250 Höhenmeter Ab- und Anstieg und ca. 1,5 Stunden Zeit, ohne etwas wirklich Wesentliches dieser Etappe zu verpassen. Die kurze Variante führt in ca. 30 Minuten wieder zurück nach Termini.

Lange Variante: Abstieg bis zur Punta Campanella

Für die längere Variante folgen wir dem Pfad weiter geradeaus und immer abwärts. Der Zielpunkt „Punta Campanella“ mit einem alten Turm erscheint bald und wird nach ca. 1,5 Stunden (ab der weißen Kapelle gerechnet) erreicht.
Der Rückweg von der „Punta Campanella“ führt über einen gut ausgebauten und bei Ausflüglern recht beliebten Wanderweg zurück nach Termini (ca. 1 Stunde Aufstieg).

Wieder in Termini, besteht die Möglichkeit, per SITA-Busverbindung nach Sorrent zu gelangen (in der Regel max. einmal stündlich und um die Mittagszeit leider seltener, daher die Abfahrtszeiten am besten spätestens auf dem Hinweg erfragen!).

Fakten zur Etappe 6

Höhenmeter:

lange Variante: 685 m Anstieg / 955 m Abstieg

kurze Variante: 445m Anstieg / 720 m Abstieg

Dauer: lange Variante: 5:15h / kurze Variante 3:45h (jeweils ohne Pausen)
Siehe auch Höhenprofil im Detail

GPS-Routendownload zu Etappe 6 – kurze Variante

GPS-Routendownload zu Etappe 6 – lange Variante

Einkehrmöglichkeiten unterwegs

Auf der Strecke finden sich zahlreiche Einkehrmöglichkeiten (Bars oder Restaurants), z.B. in Termini, Schiazzano, Massa Lubrense und natürlich am Zielort in Sorrent.

Die von weitem sichtbare weiße Kapelle "Chiesa San Costanzo" ist ein Zwischenziel auf Etappe 6

Das Naturschutzgebiet "Baia Di Jeranto"

Immer wieder Capri - von oben besonders eindrucksvoll!

Sackgasse mit englischer Beschilderung - genau hier wandern wir entlang!

Von Termini zurück nach Schiazzano

Wir verlassen den Hauptplatz von Termini in westlicher Richtung, gehen an der Post vorbei und folgen der aussichtsreichen Rechtskurve, die in eine spitze Linkskurve übergeht. Genau in der Linkskurve zweigt die kleine „Via di Padri“ ab, unübersehbar durch ein Sackgassenschild mit englischem Untertitel (Wegpunkt 5). Wir folgen der betonierten „Via di Padri“, verlassen die Betonpiste jedoch kurz darauf nach rechts auf einen Pfad, an dieser Stelle ist ein gekacheltes Hinweisschild nach „Sorrento“ einbetoniert.

Wenig später treffen wir wieder auf einen asphaltierten Weg, dem wir nach rechts folgen (kurz bergauf), um kurz darauf an einem verzierten Eisentor (Wegpunkt 6) nach links bergab abzubiegen.

Am Ende dieses Wegs, der direkt in die Einfahrt eines Privathauses mündet, zweigt unser Wanderweg scharf nach rechts ab. Wer genau hinschaut findet am Holzgeländer ein einbetoniertes „U-Turn“-Zeichen in Richtung Sorrento, das uns den richtigen Weg weist (Wegpunkt 7). Durch eine kleine Senke folgen wir dem Weg, der uns durch Weinberge und Olivenhaine und auf einem betonierten Teilstück eng an einem langgezogenen Haus vorbei führt. Bei diesem Haus zweigt die „Via Turiello“ ab, wir halten uns aber weiter geradeaus. Die nächste Abzweigung ist der „Vicolo Barbarella“ (Wegpunkt 8). Der „Vicolo Barbarella“ führt uns in fünf Minuten zurück nach Schiazzano (Teilstück von Termini nach Schiazzano: ca. 40 min).

Von Schiazzano nach Sorrent

Wer allerdings direkt weiter nach Sorrent wandern möchte und auch keine Mittagspause in Schiazzano machen möchte, biegt nicht in den „V. Barbarella“ ein, sondern geht weiter geradeaus. Der Weg führt uns weiter bergab, über einen kleinen Bach und dann nach links wieder etwas bergauf nach S. Maria (ca. 15 Minuten ab Schiazzano).

In S. Maria treffen wir direkt auf die Kirche, die wir zur Hälfte umrunden, da unser Wanderweg schräg gegenüber als schöner Treppenweg weitergeht (vor dem Haus mit der Tordurchfahrt rechts, Wegpunkt 9). Auf dem Treppenweg bleiben wir jedoch nur kurz. Bevor dieser uns zu weit abwärts führt, biegen wir auf einen schmalen Gartenweg nach rechts ab („Via Sant’Aniello Vecchio“, Wegpunkt 10), der uns mit schönen Ausblicken belohnt und in einem kleinen Bogen aber tendenziell geradeaus nach Massa Lubrense führt. Der Gartenweg führt uns recht plötzlich aus dem Grünen in eine enge Gasse, wo wir nach links auf die „Via Mortella“ abbiegen (diese beginnt am Haus mit dem gut sichtbaren Straßenschild „Via Maldacea“, wir nehmen an diesem Haus jedoch die andere Straße namens „Via Mortella“, Wegpunkt 11).

In Massa Lubrense (ca. 30 Minuten ab S. Maria) treffen wir auf einen dreieckigen, begrünten Platz, den wir am „kurzen“, etwas höher gelegenen Ende nach Norden verlassen. Nach wenigen Metern biegen wir (kurz nach einem Gebäude der italienischen Post) in die „Via Molini“ ein (Wegpunkt 12). An einer Mauer mit Türmchen und Heiligenbild (Wegpunkt 13) halten wir uns rechts und folgen fortan der nur sporadisch von Vespas und kleineren Autos befahrenen Straße. Diese schlängelt sich durch Gärten und an einer Schule vorbei und führt uns zwar kurvig jedoch ohne Abzweigung über den letzten zu überquerenden Hügel nach Sorrent.

Der nächste markante Orientierungspunkt in diesem Wegabschnitt ist von „Massa Lubrense“ nach ca. 30 Minuten erreicht: Wir treffen auf eine größere befahrene Straße (Wegpunkt 14). Unser Fußweg geht hier direkt gegenüber weiter, nach ca. 5 weiteren Minuten beginnen Serpentinen bzw. Treppenstufen mit tollem Ausblick auf Sorrent und die Bucht von „Marina Grande“. Am Ende der Serpentinen fällt unser Blick auf ein sehr schmales mit Zinnen verziertes Haus. Hinter diesem Haus führt eine unscheinbare Treppe nach unten. Dass es sich nicht um eine private Zugangstreppe handelt, erkennt man lediglich am Vorhandensein eines offiziellen Straßenschilds mit der Beschriftung „1ª Trav Capo“ (Wegpunkt 15).
Nach wenigen Schritten erreichen wir sodann die Altstadt von Sorrent und sind nach vielen Wandertagen in der Natur plötzlich wieder umringt vom internationalen Tourismus.

Tipp: Falls Sie mit dem Schiff zurück nach Neapel fahren sollten und deshalb zum Hafen müssen: Der schönste Fußweg führt zum Hafen beginnt an der Promenade hinter der Kirche San Francesco. Hier gibt es für Fußgänger einen kleinen Weg, in die Steilwand integrierten Weg nach unten, der entlang der Sonnendecks zum Hafen führt.

Straßenschild "Vicolo Barbarella" in Schiazzano

Auf der Sonnenseite unterwegs - Etappe 6 zwischen Massa Lubrense und Sorrent

Die Promenade über der Steilküste in Sorrent

Zeit für "Aperitivo" in Sorrent

Bed and Breakfast in Sorrent hier die neuen und hochpreisigen Sorrento Flats

Etappe 6: Übernachtung

Übernachten in Sorrent - gute Auswahl zu hohen Preisen

Sorrent ist auf Grund seiner außergewöhnlichen geografischen Lage über steilen Klippen, seines angenehmen Klimas, wegen seiner einzigartigen Sonnenuntergänge und der Nähe zu Ischia und Capri der "italienische Traum" schlechthin für viele Reisenden und deshalb ein internationaler Touristenmagnet. Dies macht sich sowohl in der Angebotsvielfalt als auch im Preisniveau der angebotenen Unterkünfte bemerkbar. Zahlreiche 5-Sterne-Hotels werben genauso um Gäste wie kleine Pensionen, Bed-and-Breakfasts und Boutique-Unterkünfte ohne Sterneklassifizierung. Teuer sind trotzdem fast alle. Überspitzt gesagt findet sich in Sorrent die größte Auswahl an Unterkünften jenseits der 200-Euro-pro-Nacht-Grenze.

Wir hatten Glück und haben kurzfristig ein sehr schickes und halbwegs erschwingliches Zimmer bei Sorrento Flats ergattert (Sorrento Flats). In der Regel muss man in Sorrent aber recht tief in die Tasche greifen oder Abstriche bei der Qualität oder bei der Zentrumsnähe machen. Wer bei booking.com auf die Suche geht, sollte sich unserer Erfahrung nach deshalb nicht an Sternen sondern nur am Bewertungsergebnis (z.B. 8 und besser) sowie am Preis orientieren.

Kunstausstellung auf einer Dachterrasse in Sorrent

Sternehotels an der Steilküste von Sorrent

Strandbäder vor der Steilküste von Sorrent

Kreuzgang in der Chiesa di San Francesco in Sorrent